Studie belegt: Noch keine Trendwende beim Alkoholkonsum Jugendlicher

Prävention Rubrikfoto Neuschäfer/nh

Frankenberg(nh). Die SPD-Landtagsabgeordnete Daniela Neuschäfer verweist auf die Ergebnisse einer aktuellen Repräsentativbefragung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) zum Alkoholkonsum Jugendlicher und junger Erwachsener. Im Jahr 2012 wurden deutschlandweit 5.000 junge Menschen im Alter von 12 bis 25 Jahren zu ihrem Alkoholkonsumverhalten befragt. Dabei zeigt sich, dass noch keine Trendwende beim Rauschtrinken eingetreten ist. Über 17 Prozent der Jugendlichen im Alter von 12 bis 17 Jahren konsumieren mindestens einmal im Monat große Mengen Alkohol bei einer Gelegenheit, sogar 44 Prozent der 18- bis 25-Jährigen. Das regelmäßige und exzessive Trinkverhalten nimmt ab dem 16. Lebensjahr signifikant zu. Die männlichen Befragten trinken zwar häufiger und mengenmäßig riskanter als weibliche Jugendliche und junge Erwachsene, ihre Zahl steigt jedoch kontinuierlich. Dies bestätigen Ergebnisse aus Hessen: Während im Jahr 2009 483 Mädchen und junge Frauen wegen Alkoholmissbrauch in Kliniken behandelt werden mussten, sind es im Jahr 2012 bereits 582.

 

Daniela Neuschäfer spricht von „bedenklichen Zahlen“ und nennt als zentrale Aufgabe von Prävention, ein verantwortungsvolles Konsumverhalten durch kritische Kommunikation in den genannten Altersgruppen zu befördern. Sie begrüßt Präventionsprogramme wie „HaLT – Hart am Limit“, dass vom Land Hessen um zwei Jahre bis Ende 2015 verlängert wurde. In Waldeck-Frankenberg wurde das Projekt vom Landkreis und dem Diakonischen Werk gemeinsam mit den ansässigen Krankenhäusern und weiteren regionalen Akteurinnen und Akteuren initiiert. Das HaLT-Progamm macht nicht nur durch Präventionsarbeit auf die Risiken von Alkoholmissbrauch aufmerksam, sondern bietet auch suchtgefährdeten Jugendlichen und deren Eltern konkrete Hilfe und Beratung an.
„Nicht selten folgen auf übermäßigem Alkoholkonsum Gewalttaten. Hemmungsabbau, Missverständnisse und Streit: Schwelende Konflikte eskalieren. Viele Jugendliche und junge Erwachsene unterschätzen die Wirkung und Folgen von Alkohol – vor allem wenn sie in Gruppen unterwegs sind“, konstatiert Neuschäfer. Auf ihre Initiative hin veranstalteten die Stadtverordneten im Juli 2013 einen „Tag der Prävention“ für Schülerinnen und Schüler aus Frankenberg. Zur Veranstaltung hatte die Diplom-Pädagogin Fragebögen erstellt. Auch die Evaluation der Befragung Frankenberger Jugendlichen bestätigt die „bedenklichen Zahlen“ über den Alkoholkonsum: 29 der 75 Befragten geben an, einmal bis mehrmals pro Woche Alkohol zu trinken – klassischerweise zusammen mit Freunden auf Partys. Neuschäfer ist davon überzeugt, dass der „Tag der Prävention“ ein gutes Mittel darstelle, bei jungen Menschen einen verantwortungsvollen Umgang mit Alkohol anzustoßen. Sie freue sich sehr, wenn Bürgermeister Heß, der Präventionsrat und die kommunalen Entscheider dieses Jahr erneut für einen „Tag der Prävention“ begeistert werden könnten. Neuschäfer berichtet, dass bereits einige regionale Akteurinnen und Akteure an der Mitgestaltung interessiert seien und Aktionen ausrichten könnten.
Die Repräsentativbefragung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) „Der Alkoholkonsum Jugendlicher und junger Erwachsener in Deutschland 2012“ ist abrufbar unter: http://www.bzga.de/forschung/studien-untersuchungen/studien/suchtpraevention/
Weitere Informationen zur Auswertung der Befragung am Frankenberger „Tag der Prävention“, können Interessierte direkt von der Landtagsabgeordneten erhalten (Tel. Wahlkreisbüro: 06451/9560 oder d.neuschaefer@ltg.hessen.de).

Leave a Comment

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.