Gedenkstätte Hadamar ist ein wichtiger Teil unserer Erinnerungskultur

13 Millionen Euro für Neukonzeption
Wiesbaden(pm). Mit einem gemeinsamen Antrag unterstützen die Fraktionen von CDU, Grünen, SPD und FDP die Neukonzeption der Gedenkstätte Hadamar. In der Plenardebatte dazu sagte der CDU-Landtagsabgeordnete Tobias Utter:„Gedenkstätten wie die in Hadamar, die an die furchtbaren Verbrechen während des NS-Regimes erinnern, sind ein wesentlicher und bedeutender Bestandteil unserer Erinnerungskultur. Sie sind für viele ein Ort des Erinnerns und des Trauerns. Sie vermitteln aber auch Geschichte und fördern damit generationsübergreifend die kritische Auseinandersetzung mit den nationalsozialistischen Verbrechen.

Die Gedenkstätte in Hadamar betreibt seit vielen Jahren eine aktive und engagierte Aufklärungsarbeit, was sich auch in den steigenden Besucherzahlen widerspiegelt – von 2013 bis 2019 um beachtliche 33 Prozent. Angesichts des gestiegenen Interesses ist es sehr erfreulich, dass nun auf Grundlage von neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen eine Neukonzeption umgesetzt werden kann. Hierbei unterstützt das Land Hessen unter Führung von Ministerpräsident Volker Bouffier dieses Projekt mit rund 4 Millionen Euro bis zum Jahr 2025, der Bund mit weiteren mehr als 5 Millionen Euro für die Jahre 2021 und 2022 sowie der Landeswohlfahrtsverband mit noch einmal rund 4 Millionen Euro.

Hinzu kommt die Verdopplung der finanziellen Mittel aus dem Landeshaushalt und die Unterstützung durch Lehrkräfte, die maßgeblich für die pädagogische Erarbeitung von Konzepten und die Vermittlungsarbeit zuständig sind. Mit der Neukonzeption sollen auch neue digitale Angebote geschaffen werden, die besonders Jugendlichen den Zugang erleichtern sollen, sich mit den Verbrechen der Nationalsozialisten und den Schicksalen ihrer Opfer auseinanderzusetzten. Die CDU sieht es als herausragende Pflicht an, durch die Pflege der Gedenkstätten die Erinnerung an das dunkelste Kapitel deutscher Geschichte wachzuhalten und für das beherzte Eintreten für unsere Demokratie zu werben. Die Opfer der nationalsozialistischen Verbrechen dürfen nicht in Vergessenheit geraten.“

Hintergrund:
In Hadamar hatten die Nationalsozialisten zwischen 1941 und 1945 annähernd 14.500 Menschen mit Behinderungen und psychischen Erkrankungen ermordet. Die Opfer wurden in einem sogenannten „Euthanasie“-Programm vergast, durch Injektionen getötet oder durch eine gezielt eingesetzte „Hungerkost“ ums Leben gebracht. Hadamar war im „Dritten Reich“ als eine von sechs Anstalten ein Standort der „Aktion T4“, in der im gesamten damaligen Reichsgebiet allein von Januar 1940 bis August 1941 mehr als 70.000 Menschen ermordet wurden.

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