Erstklassige Erstversorgung: Kreisklinik schult Mitarbeiter auf höchstem technischen Niveau

Mit Hilfe einer Simulationspuppe des Simulationszentrums Marburg-Cappel trainierten Ärzte und Pfleger im Kreiskrankenhaus den Ernstfall, um im Notfall noch besser vorbereitet zu sein. Foto: Kreiskrankenhaus Frankenberg/nh

Frankenberg(rr/nh). Um die Versorgung schwer verletzter Patienten in der Kreisklinik noch weiter zu verbessern, haben Ärzte und Pfleger jetzt mit Hilfe einer computergestützten Simulationspuppe trainiert. Unter realistischen Bedingungen konnten sie ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen – und die Zusammenarbeit im Team weiter optimieren.

 Die ersten Stunden nach einem schweren Unfall sind entscheidend für die Überlebenschancen eines Patienten. Lebensbedrohliche Verletzungen schnell zu erkennen und umgehend zu versorgen, kann dabei über Leben und Tod entscheiden. Die Atmung muss gesichert, der Kreislauf stabilisiert, die Blutungen gestillt werden. „Das alles passiert im Ernstfall gleichzeitig“, erklärt die Assistenzärztin Morena Brandner. „Da kommt es auf reibungslose Kommunikation und eine Zusammenarbeit Hand in Hand an.“ Um den Notfall zu simulieren, trainierten 14 Mitarbeiter des zertifizierten Traumazentrums der Klinik aus den Bereichen Anästhesie, Chirurgie, Pflege und Radiologie daher mit einer Simulationspuppe des im Sommer 2015 neu eröffneten Simulationszentrums in Marburg-Cappel. Dieser Dummy – ausgestattet mit der neuesten Technik – kann atmen und sprechen. Man kann den Puls tasten, ein EKG anlegen, ihn beatmen und sogar kleinere Operationen durchführen. Darüber hinaus reagiert er auch auf Medikamente – indem ein Mitarbeiter des Simulationszentrums am Computer entsprechend den Blutdruck oder die Herzfrequenz verändert.  In zwei Teams aufgeteilt behandelten die Mediziner zwei schwere Fälle: in der ersten Übung wurde die Verletzungen eines Patienten nach einem Sturz vom Pferd simuliert. „Dabei wurde vorgegeben, dass der künstliche Patient starke Schmerzen im Becken und im Oberschenkel sowie Atemnot hat“, erklärt Brandner. Das Ärzteteam diagnostizierte mehrere gebrochene Rippen, eine Beckenfraktur, einen gebrochenen Oberschenkel und Blutungen im Bauch. Im zweiten Fall wurde ein Autounfall simuliert, bei der die Puppe schwere Kopf- und Hirnverletzungen und offene Brüche an den Unterschenkeln vorgab. „In beiden Fällen haben es unsere Teams geschafft, alle Verletzungen umgehend zu diagnostizieren und den Patienten zu stabilisieren“, so die Assistenzärztin weiter. „Das ist eine hervorragende Leistung“, betont auch der Geschäftsführer des Kreiskrankenhauses Ralf Schulz. „Denn es ist eine Bestätigung für die reibungslose Zusammenarbeit im Team, die im stressigen Ernstfall lebenswichtig sein kann.“ Das Krankenhaus plane, diese freiwilligen Trainings in regelmäßigen Abständen auch weiterhin im Haus zu etablieren.

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