Große Bahnhof für die Bahn am neuen Nationalparksbahnhof Herzhausen

Verkehrsminister Tarek Al-Wazir(Grüne) und der NVV Geschäftsführer Wolfgang Rausch. Foto:EDR/od

 

Verkehrsminister Tarek Al-Wazir (Grüne):„Das ist die teuerste Fahrkarte, die ich je gelöst habe.“

Frankenberg/Vöhl-Herzhausen/Korbach(od). Es ist für die Strecke zwischen Frankenberg und Korbach bereits die zweite feierliche Eröffnungsfahrt: 1900 fuhr der erste Zug auf dieser Strecke und  bis 1987 war reger Betrieb. Dannach wurde der Bahnbetrieb eingestellt, Trasse und Gleise blieben. Nach 27 Jahren wurde die Strecke nun aus ihrem Dornröschenschlaf geweckt und die Kurhessenbahn nimmt ab 14. September im 2- Stunden-Takt den Regelbetrieb auf.

 Rund 23 Millionen Euro haben die deutsche Bahn, das Land Hessen, der Landkreis und die Kommunen sich die Reaktivierung der Strecke, die noch keinen Namen hat, kosten lassen. Dafür fährt man nun von Korbach nach Frankenberg in 38 Minuten, nach Marburg rund 80 Minuten oder nach Frankfurt/Main in 2 1/2 Stunden. Studenten aus Marburg, Gießen und Frankfurt können mit dem ÖPNV-Semesterticket nun ab oder bis bis Korbach fahren. Mit dem Übergangstarif kann man nun mit der Fahrkarten auch die Marburger Stadtbusse nutzen. Um die 600 Fahrgäste pro Tag zu erreichen,die notwendig sind, damit die Strecke sich rechnet, setzt man bei der Kurhessenbahn, dem NVV, dem Landkreis und den betroffenen Kommunen nicht nur auf Pendler, Schüler: Zusammen mit dem Nationalpark Kellerwald-Edersee, aber auch den Touristikorganisationen des Kreises will man in die Offensive gehen, um mehr Gäste „in das grüne Herz Hessens“, den Landkreis Waldeck-Frankenberg zu bringen. Um mehr Attraktiviät für die Bahn zu erreichen müssen aber auch die Gastronomie und Unternehmen ihren Beitrag leisten. Zum Beispiel, die Edersee-Schifffahrt ihre Fahrpläne, so denn Wasser im See ist, auf die Bahn abstimmen oder die Planwagenfahrten in den Nationalpark auch mal ab Herzhausen beginnen. 

Von den Querelen im Vorfeld der Bahnreaktivierung war am Eröffnungstag nicht viel zu merken, denn unumstritten war die Reaktivierung nicht. Inbesondere die CDU Waldeck-Frankenberg hatte sich im Kreistag gegen eine Reaktivierung ausgesproechen und mit der Kernkoalition und Landrat Reinhard Kubat etliche Wortgefechte geliefert. Auch bei der Gemeinde Vöhl war die Beisterung nicht besonders groß, trägt Vöhl doch mit vier Haltepunkte ein nicht unerhebliche finanzielle Last. Auch in der ehemaligen Kreisstadt Frankenberg war man anfangs doch eher zurückhaltend-kritisch, nach dem es aber der Stadt Frankenberg gelungen ist, den Frankenberger Bahnhof vom Investor zu erwerben und nach und nach in ein Schmuckstück zu verwandeln, hat sich die Stimmung von zurückhaltend- kritisch in vorsichtig-optmistisch gewandelt. In Korbach hat die Einsicht, den Bahnhof wieder zu einem zentralen Anlaufpunkt zu machen leider gefehlt. Am Rande der Eröffnungveranstaltung war auch die ein oder andere negative Stimme zu hören, die sich hauptsächlich auf den Zwei-Stunden-Takt oder die 38 Minuten Fahrzeit bezogen. Wobei man, wie allen großen Projekten, auch der reaktivierten Strecke etwas Anlaufzeit gönnen sollte, denn die Zahlen der Strecke Kassel-Korbach, die auch im Vorfeld negativ geredet wurde, sprechen heute eine andere Sprache. Im Zuge der Reaktivierung war der Fußweg vom alten Bahnhof Herzhausen zum neuen Haltepunkt Nationalparkbahnhof Herzhausen eingezogen worden, die Anwohner konnten ihren Wunsch, den Fußweg wieder herzustellen mit einer angemeldeten Demonstration vortragen.

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