Statt Sommerferien Deutschkurs für Flüchtlinge

Statt Sommerferien unterrichtet der Lehrer Jochen Rube Deutsch für Flüchtlinge. Foto:nh

Korbach(od). Sommerferien ist Urlaubszeit. Auch für Lehrerinnen und Lehrer. Bei Jochen Rube ist das anders. Der 30jähriger Korbacher ist Lehrer für Englisch und Geschichte in Sachsen-Anhalt. Seine Sommerferien verbringt er in seiner Heimatstadt Korbach und gibt zweimal die Woche jeweils zwei Stunden Unterricht.

 Organisiert wurde der Kurs von der Volkshochschule Waldeck-Frankenberg. Die Schülerinnen und Schüler von Jochen Rube kommen aus Afghanistan, Algerien, dem Irak, Syrien, Albanien, Eritrea oder Tschetschenien, es sind Flüchtlinge die unbedingt Deutsch lernen wollen.  Seit drei Wochen büffeln die 15 Teilnehmerinnen und Teilnehmer unter der Anleitung von  Jochen Rube Vokabeln, Grammatik, Redewendungen und Rechtschreibung. „Die Kursteilnehmer sind hoch motiviert,“ sagt Jochen Rube, „ manchen geht es sogar zu langsam.“ Mit der Hälfte der Kursteilnehmer kann sich der Englischlehrer sehr gut auf Englisch verständigen und die Arbeitsanweisungen auf Englisch erklären. Das Unterrichtsmaterial von Klett haben die Kursteilnehmer von ihren 143 Euro Taschengeld für rund 16 Euro selbst gekauft. Ergänzend wird nun ein Arbeitsheft nach dem Thannhauser Modell eingesetzt. „Möglich gemacht hat das die Spende der Korbacher Zahnarztpraxis Niederquell,“ sagt Jochen Rube. Wenn Rube wieder zurück muss nach Sachsen-Anhalt, um seiner Lehrertätigkeit nach zu gehen, werden zwei Studentinnen den Unterricht fortsetzen. „Denn es dauert schon vier bis sechs Monate, bis man den Grundwortschatz von 800 bis 1000 Wörtern, den man benötigt um sich zu verständigen, beherrscht,“ so Rube zum Schluss.

Jochen Rube

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