Neuschäfer(SPD): Vereinbarkeit von Beruf und Familie optimieren

MdL D Neuschäfer

Wiesbaden(nh). Eine Stellungnahme des Ministeriums für Soziales und Integration zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie hat Dr. Daniela Neuschäfer, die pflegepolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, nun auf eine ihrer Anfragen erhalten.

Neuschäfer weist darauf hin, dass es zwei Millionen pflegebedürftige Menschen gibt, davon werden 68% in häuslicher Pflege betreut, 1/3 dabei von einem Familienmitglied. Für 2020 ist ein massiver Anstieg auf 2,9 Mio. Pflegebedürftige prognostiziert worden. So rückt auch die Vereinbarkeit von Beruf und Pflege immer weiter in den Fokus, da eine steigende Zahl der Angehörigen sich der Herausforderung, neben Beruf die Pflege von den Eltern zu bewältigen, stellen. „Immer mehr Mitarbeiter werden sich um die haushaltsnahe Pflege ihrer Eltern kümmern, für diese Menschen benötigen wir tragbare Lösungen, die den Belangen der Unternehmen, vor allem aber der Pflegenden Rechnung tragen“, sagt die Sozialpolitikerin. Bereits heute seien 23% Hauptpflegepersonen berufstätig. Die Gefahr der Überlastung, der Arbeitsausfälle, der geringen Produktivität sowie der Anstieg der Krankentage sei groß, wenn die Balance von Beruf und Pflege nicht gewährleistet wird, weiß Neuschäfer aus ihren eigenen empirischen Arbeiten zur Thematik. Sie verweist darauf, dass Sozialminister Grüttner ein ganzheitliches Konzept für die Vereinbarkeit von Beruf und Pflege, eine Auszeit mit Lohnersatzleistung als Rechtsanspruch fordere. Neuschäfer appelliert, dass diesen Aussagen auch Taten folgen. Gerade auch ein nationales Konzept und die Unterstützung der Landesregierung sei wichtig, um die Vereinbarkeit von Beruf und Familie in ihrer Bedeutung zu stärken, so Neuschäfer. Einige Initiativen seien bereits vom Land mit anderen Organisationen, wie z.B. der berufundfamilie gGmbH, der AOK sowie dem Bildungswerk der hessischen Wirtschaft e.V., bezüglich der Vereinbarkeit angestoßen worden, jedoch müsse die Thematik weiterhin ernsthaft und nachhaltig verfolgt werden. Freiwillige Selbstverpflichtungen in diesem Bereich sind schön, aber erreichen nicht, dass flächendeckend Verbesserungen der Vereinbarkeit umgesetzt werden. Viele kleine und mittlere Unternehmen fehle es an Ressourcen und Wissen, zitiert Dr. Neuschäfer den Sozialminister und fordert ihn auf: „Unterstützen Sie diese mit den Ressourcen, die Sie benötigen, denn nur dies ist zukunftsfähig, damit zum einen die häusliche Pflege organisiert werden kann, Arbeitnehmer entsprechend Unterstützung im Unternehmen finden und Beruf und Familie vereinbaren können.“ „Gerade durch den demografischen Wandel muss sich die Gesellschaft im Bereich Pflege rüsten, bessere Rahmenbedingungen erwirken sowie die Vereinbarkeit von Beruf und Familie gewährleisten“, sagt die pflege- und seniorenpolitische Sprecherin der hessischen SPD-Fraktion. Doch auch auf Bundesebene müsse man tätig werden. Durch die zwei Pflegestärkungsgesetze will das Bundesgesundheitsministerium deutliche Verbesserungen in der pflegerischen Versorgung umsetzen. Durch das erste Pflegestärkungsgesetz sollen bereits zum 1. Januar 2015 die Leistungen für Pflegebedürftige und ihre Angehörigen spürbar ausgeweitet und die Zahl der zusätzlichen Betreuungskräfte in stationären Pflegeeinrichtungen erhöht werden. „Ein erster Schritt in die richtige Richtung!“

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